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2015

das neue Gipfelkreuz am Birgitzköpfl - schlicht aber schön

 

31.12.2015 - Birgitzköpfl

 

Am letzten Tag des Jahres sind wir nach der Arbeit noch schnell auf einen "Kurzbesuch" auf das Birgitzköpfl. Aufgrund des Schneemangels ist vor allem auf der Birgitzer Alm nichts los - noch nie haben wir die Alm so still erlebt. Erst kurz oberhalb der Alm betreten wir eine geschlossene (10cm) Schneedecke. Das neue Gipfelkreuz ist schön - der Ausblick auf die Kalkkögel auch ohne Schnee beeindruckend. Nach einer gemütlichen Einkehr auf der Alm geht es nach Innsbruck retour - jetzt darf das Jahr 2016 kommen - wir freuen uns schon darauf, denn angeblich soll zu Beginn des Jahres auch der so lang ersehnte Schnee kommen! 

Prosit Neujahr! und möge das neue Jahr Euch allen viele schöne Momente und Freude bringen - vor allem aber Gesundheit und Zufriedenheit!

mit 2 Sonnen am Kaserbacher Hörndl - was will "Mann" mehr?

 

26.12.2015 - Kaserbacher Hörndl

 

Es will derzeit einfach kein Schnee zu uns kommen, das ist aber kein Grund faul zuhause zu sitzen und Trübsal zu blasen - nein - es gibt immer Alternativen und andere sportliche Möglichkeiten. Wir haben heute einen Gipfel ausgesucht welcher eigentlich ein Skitourenberg ist - das erklärt auch den Umstand dass es keinen markierten Steig zum Kaserbacher Hörndl gibt. Trotzdem kann man diesen schönen Gipfel auch im Sommer/Herbst - und wie es scheint jetzt öfters auch im Winter - per Pedes erreichen. Der Start der Tour ist im hinteren Schalderer Tal beim Hoferhof - von hier wandern wir dem 19er Weg entlang vorbei an der Schäferhütte hinauf zur Kaserer Scharte. Ab hier geht es weglos dem Grat entlang über das Märzenhörndl hinauf zum Kaserbacher Hörndl. Der traumhafte Blick in das wunderschöne Flaggertal (wir sind von der Durchwanderung im Frühjahr immer noch beeindruckt), auf die Stubaier Berge sowie auf die Dolomiten sind der Lohn für den Aufstieg. Weglos geht es auch wieder hinunter, diesmal über die schönen Wiesen südlich vom Gipfel, an der Waldgrenze treffen wir auf ein "verwaistes" Gipfelkreuz mit einem desolaten Bankl aber trotzdem herrlichem Blick auf die Dolomiten. Nach einer kurzen Pause folgen wir dem "ungepflegten" Steig und gelangen wieder auf unseren Aufstiegsweg kurz oberhalb der Schäferhütte. Jetzt geht es wieder denselben Weg retour zum Auto - bereits im Schatten, denn die Sonne ist schon hinter dem mächtigen Schrotthorn im Osten verschwunden. Am Schluß der Wanderung beginnen die Dolomiten in der Abendsonne zu glühen - noch ein schöner Abschluß für eine wunderbare und relativ kurze Wanderung in den Schalderer/Sarner Bergen!

ein wahrhaft beeindruckendes Gebilde - der Pflerscher Tribulaun

 

20.12.2015 - Weissspitze

 

Ein weiterer Tag auf einem hohen Bergen ( immerhin 2.700m) ohne wirkliche Schneeberührung und das im Dezember. Möglich ist das kurz südlich des Brenners auf der Weissspitze. Diese erreichen wir von Sterzing aus über Flains, den Braunhof und von dort weiter bis kurz hinter der Brandneralm - dort parken wir beim Parkplatz der Riedbergalm. Ab hier geht es ca. 800Hm ohne Umschweife hinauf zum Gipfel - teilweise ziemlich steil. Schon von Beginn an beeindruckt im Norden der mächtige Pflerscher Tribulaun und überstrahlt fast die gewaltige Kulisse der Stubaier Berge. Denn bald kommen auch Größen wie Sonklarspitze, Zuckerhütl, Wilder Pfaff und Wilder Freiger ins Blickfeld - gefolgt von Becher und Becherhaus - der An-/Ausblick ist einfach umwerfend. Durch den steilen und kurzen Anstieg sind wir bald am Gipfel und hier folgen am heutigen Traumtag noch herrliche Blicke Richtung Hochfeiler und den Dolomiten. Durch ihre westlich exponierte Position entpuppt sich die Weisspitze als herrliche Aussichtsplattform in beinahe alle Richtungen. Wieder einmal saugen wir das Dargebotene in uns auf und verlassen den Gipfel mit der Zuversicht und Hoffnung auch im Jahr 2016 wieder so schöne Gipfel und Unternehmungen durchführen zu können. Und ein erstes Highlight erwartet uns schon morgen am 21.12.2015 - die Sonne kehrt zu uns zurück - jedes Jahr freuen wir uns auf diesen großartigen Moment - die Tage werden ab morgen wieder länger - die Bergerlebnisse damit hoffentlich ebenso!

 

Gipfelfoto vom Ratschingser Kreuz - wer es steil mag ist bei diesem Anstieg auf den Gipfel richtig

 

13.12.2015 - Ratschingser Kreuz

 

Der Schnee lässt weiter auf sich warten und daher können wir uns eine weitere schneefreie Wanderung aussuchen. Die Wahl fällt wieder auf Südtirol, denn hier hat es im Vergleich zu Nordtirol auch in der Höhe kaum Schnee. Also fahren wir ins Ratschingstal um kurz nach dem Larchhof zu parken und von hier den Weg 14B zum Ratschingser Kreuz zu nehmen. Beim Parkplatz angekommen fragen wir uns wie wohl der Aufstieg in diesem  extrem steilen Gelände angelegt ist. In Bezug auf Steilheit war uns noch der Weg von Bichl auf den Mareiter Stein in bester Erinnerung. Ohne Gnade geht es von Beginn an bergan - steil, steiler und noch steiler. In kürzester Zeit sind die ersten 250Hm bewältigt. Jetzt erreichen wir die schönen Almenwiesen, es wird kurzfristig etwas flacher ehe es weiterhin steil hinauf zum Gipfel des Ratschingser Kreuz geht. Oben angekommen erhalten wir dann einen traumhaften Blick in alle Richtungen und treffen hier zufällig auch auf ein Mitglied der Sektion Innsbruck des Österreichischen Alpenvereins und so entwickelt sich eine nette Unterhaltung. Nach einer ausgiebigen Rast geht es wieder hinunter ins Tal - vollgepackt mit vielen neuen Ideen und Zielen für das Jahr 2016!

 

kurz vor dem Gipfel werden wir mit traumhaften Blicken zu den hohen Zillertalern belohnt

 

06.12.2015 - Putzenhöhe (Grünbacherspitze)

 

Schneefrei Sonne tanken soviel möglich ist - bei diesen ungewöhnlichen Wetterverhältnissen kurz vor Weihnachten ist dies unser Ziel. Wir fahren deshalb über den Brenner ins Pustertal - unser heutiges Ziel soll die Putzenhöhe sein. Bei Kiens biegen wir Links hinauf Richtung Pfalzen um an der Sonnenstraße wiederum links Richtung Hofern zu fahren. Im Ortsteil Hofern nehmen wir die beschilderte Abzweigung Moarhofalm und parken am Parkplatz "Gelenke". Vom Parkplatz geht es sehr gemütlich über eine Forststraße hinauf zur Moarhofalm - ab hier wird es steiler und bald ist die Untere Grünbach Alm erreicht. Von dieser führt ein weiterer Forstweg wieder angenehm bergan zur Oberen Grünbachalm und weiter über einen Steig zum Grünbachsee. Jetzt sind es nur mehr ca. 150Hm bis zum Gipfel der Putzenhöhe mit unbeschreiblichen Ausblicken auf die Zillertaler, Rieserferner, Pfunderer Berge sowie den Dolomiten. Bei den angenehmen Temperaturen verweilen wir einige Zeit am Gipfel ehe wir dem Pfunderer Höhenweg Richtung Westen folgen um nach ca. 500m hinunter ins Kaltwassertal zu wandern (weglos aber mit ein paar Steinmännern markiert). Bei der Kaltwassertal Alm führt uns dann der Forstweg wieder hinab zum Parkplatz Gelenke. Eine wirklich lohnende Tour mit "nur" 800Hm aber einem Ausblick der sich sehen lassen kann.

Gipfelfoto vom Furtschellkopf ( wurde von uns so getauft) - er liegt westlich der Kälbergartenspitze

 

28.11.2015 - Kälbergartenspitze

 

Der Winter hat sich noch nicht so richtig angemeldet. Ein Grund für uns den Herbst weiterzuführen und nachdem in Nordtirol am Nachmittag Regen und Schneefall vorhergesagt wurden, fahren wir kurzerhand über den Brenner in das schöne Villnösstal um auf die kaum bekannte und bewanderte Kälbergartenspitze zu wandern. Wir parken unser Auto kurz vor Zans an einer Stelle an der der Fußweg von St. Magdalena herauf die Straße quert und von hier weiter zum Unteren Herrensteig. Und wir haben Glück, denn kurz nach dem Start unserer Tour öffnet sich die Wolkendecke und die Sonne kommt wärmend hervor. Erst geht es steil nach oben. Die südwestlichen Ausläufer der Aferen Geisler unwandernd erreichen wir nach einem kurzen Abstieg die Kofelwiesen. Wunderbare Tiefblicke ins Villnösstal belohnen uns während des Aufstiegs für die Mühen. Ab den Kofelwiesen geht es noch kurz aufwärts Richtung Osten ehe wir an einer Abzweigung südwestwärts hinauf zum Oberen Herrensteig gelangen. Am Übergang (Furtschelle) angekommen fragen wir uns wo wohl der beste Anstieg zum Gipfel sein könnte, wohl wissend dass es keinen markierten oder verzeichneten Aufstiegsweg gibt. So entscheiden können wir selbst entscheiden an welchen der steilen Hänge und Rinnen wir unser Glück versuchen wollen. Die Rinne vor uns - obwohl sehr steil - scheint machbar zu sein. Also steigen wir den Schrofenhang nach oben und treffen bald auf veritablen Fels und Schotter. Einen eigentlichen Gipfel können wir in diesem Wirrwarr von Türmen und Kronen nicht ausmachen. In den dazwischen liegenden Tälern finden sich herrliche "Gärten", von Edelweiß übersäte Wiesen. Nach einigen "Klettereinlagen" belassen wir es in einer schönen Mulde mit weiteren Erkundung und begeben uns auf die Suche nach einem geeigneten Abstiegsweg. Der Aufstiegsweg wäre zum Abstieg durchaus möglich, aber wir wollen einen bequemere Variante ausfindig machen, die wir auch finden. Wieder am Steig gehen wir noch kurz zurück zu einem schönen Kreuz (Gipfelfoto) mit herrlichem Blick auf den Ritten und die Sarner Berge. Um eine Rundwanderung aus der heutigen Aktion zu machen, wandern wir anschließend wieder Richtung Osten am Südhang der Kälbergartenspitze entlang bis wir zu einer Abzweigung (Tullen - Zans) kommen. Hier erkennen wir auch, dass die Kälbergartenspitze von dieser Seite weitaus bequemer zu besteigen gewesen wäre :-) - aber egal - wir waren oben. Der Weg führt dem Oberen Herrensteig entlang weiter bis zu einer Abzweigung wieder zum Unteren Herrensteig und diesem entlang wieder kurz in westlicher Richtung ehe es steil hinunter nach Zans geht. Über die Zufahrtsstraße -  Zanser Alm gelangen wir wieder zum Ausgangspunkt und zu unserem Auto. Fast die komplette Wanderung hat man die ungemein beeindruckende Silouette der Geislergruppe im Blickfeld. Alleine deshalb ist die Tour äußerst reizvoll. Derzeit sind die Verhältnisse hier einmalig gut,  alles ist noch schneefrei begehbar und man ist in dieser normalerweise überlaufenen Gegend allein unterwegs.

leider nur ein Archivfoto - denn die Katze hat zusammen mit der Pächterin Judith die Juifenau Alm verlassen

 

22.11.2015 - Juifenau Alm

 

Den Winter und den ersten Schnee begrüßen wir auch heuer (wie so oft) mit einer schönen Wanderung auf die Juifenau Alm. Winter ist etwas übertrieben formuliert denn es ist zwar endlich kalt geworden, aber von viel Schnee ist nichts zu sehen - es liegt lediglich eine dünne Decke über dem Boden. Daher nehmen wir den Sommersteig hinauf zur Alm und sind so natürlich viel schneller am Ziel als wenn wir die langen Serpentinen der Rodelbahn entlang gewandert wären. Die Juifenau Alm hat noch geschlossen und so ist es hier herrlich still und jetzt blinzelt wie auf Bestellung auch noch die Sonne durch die Wolkendecke hervor - einfach nur schön. Vergeblich locken und suchen wir nach der Katze welche uns in den letzten Jahren hier immer wieder Gesellschaft geleistet hat - sie ist nicht mehr da :-( . Zuhause müssen wir dann auch feststellen dass die Pächterin Judith die Pacht aufgegeben hat - schade denn Sie hatte die Alm gut im Griff und es war immer fein dort oben zu verweilen - hoffen wir dass die neuen Pächter die Führung der Alm genauso ernst nehmen. Aber eine Erfreuliche Seite hat diese Feststellung doch - die Katze dürfte wohl mit Judith mitgegangen sein und sich irgendwo gemütlich hinter der Ofenbank strecken.

kurz nach dem Start in Haiming - noch lebt die Hoffnung dass sich das Wetter wie angekündigt bessert

 

15.11.2015 - Simmering Alm

 

Unser Freund André ist wieder einmal geschäftlich im Ötztal und diese Gelegenheit nützen wir um eine gemeinsame Wanderung zu unternehmen. Vorgaben waren: in der Kürze liegt die Würze und eine gemütliche Einkehr auf einer Alm. Da derzeit nur noch wenige Almen geöffnet haben, entscheiden wir uns für die Simmering Alm. Durch die Wahl auf die Anstiegsvariante von Haiming aus konnten wir André eine relativ kurze Anfahrt ermöglichen. Der Steig führt zunächst über eine steile Schotterreise recht zügig nach oben in einen Waldbereich. Ab hier wird der Weg sanfter und zieht in langgezogenen Serpentinen hinauf zur Haiminger Alm. Haiminger Alm? - ja das ist richtig - denn es gibt von der Inntalseite eigentlich keinen direkten Aufstiegsweg zur Simmering Alm und so wandern wir erst Richtung Haiminger Alm um kurz davor dann über eine schönen Steig und fast immer auf gleicher Höhe wieder weit Richtung Osten zur Simmering Alm zu wandern. Trotz dieses dann doch langen Anstiegs sind alle gut gelaunt und auf der Alm steigt die Laune durch die perfekte Verpflegung weiter an. Beim Abstieg nehmen wir den Weg Richtung Grünberg/Obsteig und so wird die Unternehmung zu einer schönen Rundwanderung. Alles war heute perfekt bis auf das Wetter, welches sich in punkto "Schönheit" etwas zurückgehalten hat obwohl - wie so oft - ein schöner Tag angekündigt worden war!

der Gipfel der Hohen Kirche wird seinem Namen mehr als gerecht

 

08.11.2015 - Hohe Kirche

 

Die Hohe Kirche im hinteren Valser Tal ist nicht wirklich ein sehr bekannter Gipfel. Das ist aber auch kein Wunder wenn man so eindrucksvolle und mächtige Nachbarn wie Olperer, Fußstein und Schrammacher hat. Wir wollen aus einem bestimmten Grund auf diesen unscheinbaren Gipfel - dort oben bzw. am Grat dorthin befinden sich verfallene Stützbauten für die Transportseilbahn des Molybdänwerkes im zweiten Weltkrieg, dessen Ruinen wir bereits am Weg zur Alpeiner Scharte im August besichtigt hatten. Über das Seilbahnkonstrukt sollte das unterhalb der Alpeiner Scharte abgebaute Molybdän zur Aufbereitungsanlage im Tal befördert werden. Das Werk wurde aber nie in Betrieb genommen und so bestehen diese und jene unterhalb der Alpeiner Scharte befindlichen Ruinen als traurige Zeitzeugen fort. Vom Parkplatz zur Geraer Hütte wandern wir dem Weg Richtung südwesten, also Richtung Landshuter-/Europahütte hinauf zur urig schönen Zeisch Alm. Bereits der Weg dorthin ist immer wieder ein Erlebnis, denn er führt vorbei an vielen kleinen und größeren Wasserfällen in angenehmer Steigung hinauf zur Hütte und man wird immer wieder durch nette Konstruktionen am Wegesrand (z.b. Wasseräder) des Zeisch Alm Hüttenwirtes von den Anstrengungen des Aufstiegs abgelenkt. Ab der Hütte folgt dann der etwas schwierigere Teil der Wanderung, aber nicht weil es steiler wird, nein im Gegenteil. Zunächst führt der Weg flach hinaus Richtung Nordosten auf freies Almgelände. Schwierig wird es deshalb da hier keine Markierungen und nur mehr schwache Steigspuren zu finden sind. Jedenfalls sollte man sich hier erstmals ziemlich weit nach Nordosten begeben (in Richtung Grat) und kurz davor dann steiler Richtung Südosten hinaufsteigen bis zu einer Stange mit einem roten Handtuch. Ab hier steilt der Gipfelhang so richtig auf, aber dadurch gewinnt man auch sehr schnell an Höhe. Die restliche Wanderung am Grat entlang hinauf zum noch nicht sichtbaren Gipfel ist ob der Tief- und Ausblicke purer Genuss. Erst 50m vor dem Gipfel kommt dieser in Sicht und lässt uns staunen - wir haben ein Gipfelkreuz erwartet, ein schlichtes zudem, da dies ja kein Paradegipfel ist. Was aber hier vor uns steht ist sicher eines der schönsten je gesehenen Ensembles in den Bergen. Fast haben wir das Gefühl als würden wir wirklich eine Kirche betreten ob der Jesusstatue und den 3 Gipfelkreuze. Jetzt sind alle Anstrengung vergessen und es herrscht nur mehr Freude über diese "Entdeckung" und dem schönen Ausblick vor allem zum Olperer. Auch wird man mit einem Schnapserl begrüßt, welches in einem handgefertigten Behältnis unterm Bankl deponiert ist. Die Aufschrift "ERICH" am Türl lässt die künsterlische Hand des Wirten der Zeisch Alm erkennen. Wir verbringen einige Zeit hier heroben in der wärmenden Spätherbstsonne, jedoch nicht nur beim Schnaps trinken  :-) ). Ein Adler komplettiert diesen wunderbaren Moment ehe wir denselben Weg hinunter ins Valsertal wandern, der bereits wieder im Schatten liegt. Ohne Zweifel eine der überraschensten Gipfel auf unseren Wanderungen - wir haben wenig erwartet und viel erhalten - unser eigentlicher Grund - die Seilbahnstation wurde durch den Traumgipfel eher in den Hintergrund gestellt.

unscheinbarer Gipfel mit herrlichem Ausblick - der Hohe Lorenzen

 

07.11.2015 - Hoher Lorenzen

 

Der Hohe Lorenzen ist im Winter ein beliebter Skiberg und im Sommer für Nordtiroler von Obernberg ausgehend ein schönes Wanderziel. Wir wollten einmal auch von der Südseite auf diesen herrlichen Aussichtsberg und sind daher über den Brenner auf den Gigglberg oberhalb von Gossensaß gefahren. Direkt beim Start des "Russenweges" - in einer Kehre - stellen wir unser Auto ab und wandern mäßig steil hinauf bis zur Baumgrenze. Schon bald erscheinen im Süden die Dolomiten und bieten damit eine herrliche Kulisse und Ausblick während des Aufstiegs. Noch ein kurzes Stück Richtung Norden zum Sandjoch ehe uns der Weg dann über mehrere Kuppen ostwärts auf den Hohen Lorenzen führt. Von hier haben wir bei diesem Traumwetter einen unglaublichen Blick auf die Hohen Zillertaler - allen voran dem Hochfeiler und dem Olperer sowie auf die Tribulaune und die Stubaier Berge. Nach einer feinen Rast geht es wieder dem Aufstiegsweg retour zum Auto. Der südliche Anstieg entpuppt sich als schöne Alternative zu den (uns Nordtirolern) bekannten Wegen auf den Hohen Lorenzen, im Sommer wird es hier allerdings viel zum schwitzen geben weshalb dieser Weg optimal für eine Frühjahrs- oder Herbstwanderung geeignet ist.

 

nicht mehr weit bis zum herrlichen Felsblock - dem Gipfelaufbau der Arnplattenspitze

 

01.11.2015 - Arnplattenspitze

 

Gestern Abend beim Törggelen haben wir unser heutiges Ziel beschlossen - die Arnplattenspitze in der Leutasch. Endlich schaffen wir eine gemeinsame Wanderung mit unserem Freund Walther und deshalb wäre das Ziel eigentlich egal gewesen, dass es aber ein derart schöner Gipfel wurde, machte den Tag einfach perfekt. Vom Ortsteil Ahrn wandern wir entlang des Forstwegs/der Rodelbahn hinauf zum Hohen Sattel - natürlich immer im Schatten und daher ist es ziemlich kalt. Ab dem Hohen Sattel führt ein Steig in vielen Serpentinen hinauf zum Süd-Westgrat der Arnplattenspitze. Diesem entlang geht es in nord-östlicher Richtung bis zum steilen Gipfelaufbau und hier über zwei steile Felswände hinauf zum Gipfel. Ein paar Klettereinlagen sind zu bewältigen, der Schwierigkeitsgrad sollte II nie überschreiten. Oben am Gipfel beschert uns das heutige Prachtwetter dann eine unglaubliche Weitsicht und dementsprechend schöne Ausblicke in alle Richtungen. Auch der Tiefblick in die Leutasch und nach Scharnitz/Gießenbach von diesem exponierten Gipfel ist beeindruckend. Der Rückweg hinunter zum Grat ist bei den steilen Felswänden naturgemäß schwieriger zu bewältigen als der Aufstieg aber auch diesen können wir ohne große Probleme bewältigen und so folgt nach dem herrlichen Gipfelerlebnis eine ebenso schöne Einkehr in der Ropferstubm bei Buchen. Ein wunderbarer Tag und endlich eine Wanderung mit Walther mit dem wir (wie üblich) wieder viel Spass hatten - wir hoffen es gibt davon eine Fortsetzung. Noch ein Tipp für all jene die noch nach einem möglichen Weihnachtsgeschenk suchen - Walther hat ein Buch geschrieben und wir können es nur allen empfehlen - auch wenn viele Fachausdrücke manchmal unvermeidlich sind ist es voller Humor und die Geschichte rund um Schiller ist zum schreien --> hier der Link

am Padauner Kogel - ein einfach zu erreichender Gipfel aber trotzdem mit herrlichem Ausblick

 

31.10.2015 - Padauner Kogel

 

Nachdem ich heute früh arbeiten musste geht sich leider nur mehr eine kurze Wanderung aus und diese führt uns auf den Padauner Kogel.Wir fahren hinauf zum Padauner Sattel und von dort wandern wir erst Richtung Westen bis beim letzten Hof ein Schild den Weg hinauf zum Padauner Kogel anzeigt. Erst geht es etwas steil hinauf durch einen schönen Wald bis man den Grat mit seinen schönen Wiesen erreicht hat. Ab hier weitet sich auch der Ausblick - im Westen die hohen Stubaier - im Osten die Tuxer und allen voran der Olperer. Sanft geht es über mehrere Aufschwünge zum Gipfel - von hier kann man jetzt auch im Norden so allerhand entdecken - wie zum Beispiel die Nordkette. Es bläst hier heroben wie erwartet der Föhn also bleiben wir nicht lange und wandern dem Aufstiegsweg entlang wieder retour. Eine arbeitsbedingte kurze Wanderung mit wenig Höhenmeter aber trotzdem mit herrlichen Ausblicken und einem schönen Gipfel.

die zweite Begegnung mit diesen herrlichen Geschöpfen innerhalb von drei Tagen - das Gebiet um den Reschenpass ist offensichtlich ein Eldorado der Bartgeier

 

26.10.2015 - Äußerer Nocken(Kopf)

 

Am letzten Tag dieses schönen Herbstwochenendes biegen wir auf der Rückreise über den Reschenpass in das schöne Rojental ab und fahren hinauf zu den Rojenhöfen - unser Ziel ist heute der Äußere Nocken(Kopf). Vom Parkplatz geht es vorerst sehr steil hinauf bis auf eine Hochalm mit schönem Marterl. Ab hier wird es flacher und nach einem weiteren Aufschwung zieht der Weg sehr flach Richtung Norden bis am Ende der steile Gipfelanstieg auf uns wartet. Da südlich ausgerichtet, wandern wir ständig auf feinen Wiesenhängen, bis auf den flachen Teil - hier liegt auf einer Höhe von 2.400m schon einiges an Schnee. Oben am Gipfel haben wir dann einen herrlichen Blick ins Unterengadin und auf ein paar (wenige) große Schweizer Berge. Auch Zugspitze, Weissespitze, Weißkugel, Wildspitze und Ortler sind vom Gipfel aus in voller Pracht zu sehen. Erwähnenswert ist sicher auch der schöne Tiefblick auf den Reschensee und in das Rojental. Beim Abstieg können wir unser Glück an diesem Wochenende kaum mehr fassen - schon wieder haben wir eine Begegnung mit Bartgeiern - diesmal ein Pärchen und noch viel näher als zwei Tage zuvor. Die beiden fühlen sich von uns auch nicht sonderlich gestört und suchen die Wiesen nach Knochen und Aas ab. Bei den Rojenhöfen stärken wir uns noch mit einer guten Suppe ehe es wieder nach Innsbruck retour geht. Der heutige traumhaft schöne Herbsttag schließt ein unvergessliches Wochenende im Vinschgau perfekt ab und zeigt uns wieder dass man sein Glück selbst in die Hand nehmen muß und die Zeit und Möglichkeiten nutzen sollte - diese Erlebnisse sind bleibend!

die Pforzheimer Hütte wacht noch heute über das Schlinigtal - nach der Enteignung durch die Italiener nach dem 1. Weltkrieg baute/plante Adolf Witzemann die "Neue Pforzheimer Hütte" im Gleirschtal im Sellrain

 

25.10.2015 - Piz Watles - Sesvenna Hütte

 

Nach dem gestrigen Traumwetter und der schönen Wanderung soll es heute mehr Wolken geben und so planen wir eine relativ kurze Wanderung direkt von Hotel aus. Wir wandern die 150Hm hinauf nach Prämajur (Talstation Watles) und von dieser dem Forstweg entlang über die Höferalm zur Plantapatsch Hütte. Die Hütte mit diesem ungewöhnlichen Namen hat heute Saisonende und so sitzen bereits um 10:30Uhr einige Gäste auf der Terrasse und bestellen Hochprozentiges. Wir hingegen begnügen uns mit einem guten Espresso. Bald geht es aber für uns weiter hinauf zum Piz Watles und diesmal - ENDLICH - bekommen wir einen schönen Blick auf die Weißkugel sowie als Draufgabe auf Weisseespitze und  den von dieser Seite aus betrachtet ungemein imposante Glockenturm in den Kaunertaler Alpen. Neben der Waltes Spitze haben wir auch die Sesvenna Hütte als heutiges Ziel und so wandern wir von der Spitze durch einiges an Schnee in Zerzertal und weiter hinunter ans Ende des Schlinigtales und damit zu besagter Hütte. Bevor wir zur Sesvenna Hütte gelangen führt uns der Weg vorbei an der geschichtsträchtigen und sehr schönen Pforzheimer Hütte welche glücklicherweise wieder restauriert wurde und ein kleines Museum beherbergt. Heute ist die Hütte leider geschlossen. Die nahe Uinaschlucht sparen wir uns für heute denn zum einen waren wir schon einmal dort und zum anderen ist es dafür doch schon etwas zu spät geworden. Wer aber in die Nähe der Schlucht kommt und noch nie dort war sollte diesen einzigartigen Felsweg durch die beeindruckende Schlucht auf keinen Fall auslassen!! Die Sesvenna Hütte hat heute ebenfalls "Auskehr" wie die Südtiroler das Saisonende nennen und so treffen wir auf der Hütte - bis auf den Wirt selbst - auf wenig nicht "illuminierte" Seele :-). Kein Wunder denn viele haben die ganze Nacht durchgefeiert. Trotz der Ausgelassenheit werden wir freundlich aufgenommen, erhalten natürlich sofort ein Schnapserl und hätten auch sonst alles haben können was die Hütte noch zu bieten hat. Aber wir haben noch einen längeren Weg vor uns der uns hinunter ins schöne Schlinigtal führt, vorbei an der Schlinig Alm bis zum Ort Schlinig selbst. Von hier führt ein Wanderweg nach Prämajur und hier endet auch unsere Rundwanderung auf und um den Watles! Der weitere Tagesablauf ist vorgegeben - noch ein bisschen schwimmen, ein feines Abendessen und dann ab ins Bett und die schönen Bilder des Tages verarbeiten bzw. nochmals abrufen.

heute hatten wir das Glück gleich zwei "Majestäten" zu begegnen - einer davon ist König Ortler

 

24.10.2015 - Spitzige Lun - Hohes Joch - Niederes Joch

 

Das verlängerte Wochenende durch den österreichischen Nationalfeiertag am 26.Oktober bescherte uns einen traumhaften Kurzurlaub im Vinschgau mit superschönem Herbstwetter und feinen Temperaturen. Bereits gestern sind wir nach der Arbeit über den Reschenpass nach Burgeis zum Hotel Gerstl gedüst und haben uns dort mit köstlichem Essen und herrlichem Wein auf die kommenden Abenteuer vorbereitet. Am nächsten Tag fahren wir von unserem "Adlerhorst" oberhalb von Burgeis aus hinunter nach Mals und parken dort am nördlichen Teil des Dorfes. Hier beginnt der Aufstieg zur Spitzigen Lun (2324 m), einem tollen Aussichtsberg oberhalb von Mals. Der Weg führt in angenehmer Steilheit über mehrere Kuppen aufwärts und schon bald werden Ausblicke auf die Ortlerberge und der Tief- und Weitblick ins hintere Vinschgau atemberaubend. Die letzten Meter vor dem Gipfel werden dann etwas steiler, sind aber bald überwunden und so stehen wir kurz vor dem Gipfelkreuz.  Als wäre der Ausblick von hier oben auf Ortler, Königspitze, Cevedale und alle anderen Berge nicht schon genug, taucht über dem Talkessel ein Bartgeier auf und führt direkt vor unseren Augen seine majestätischen Flugübungen aus. Ein Wahnsinn wie groß und beeindruckend diese Vögel sind, jedenfalls absolut passend zum König Ortler im Hintergrund! Nach dieser eindrucksvollen Vorstellung zieht es uns auch noch weiter und so wandern wir in Richtung Nordosten hinauf zum Hohen Joch (2593 m). Auch dieser Gipfel bietet herrliche Ausblicke in alle Richtungen, der erhoffte Blick auf die Weißkugel bleibt uns jedoch durch die vorgelagerten Portlesspitze ( 3074 m) und Pleresspitze (3188 m) verwehrt. Nach einer ausgiebigen Rast wandern wir hinunter zu unserem dritten Gipfel - dem Niederen Joch (2474 m). Auf diesem Gipfel ist der Tiefblick ins Vinschgau besonders imposant. Retour geht es über die Spitzige Lun und dem Aufstiegsweg entlang hinunter zum Auto. Wieder im Hotel können wir beim Relaxen im Schwimmbad die Muskeln verwöhnen und die schönen Momente der heutigen Wanderung nochmals im Geiste vorbeiziehen lassen.

das "schräge" Wetterkreuz der Stollespitze

 

11.10.2015 - Stollespitze

 

Arbeitsbedingt und gesundheitlich etwas angeschlagen suchen wir heute eine kurze Wanderung. Nachdem in Nordtirol schlechtes Wetter vorhergesagt ist, steuern wir wieder über den Brenner das Ridnauntal an um von Gasse hinauf zum Stolleberg und zur schönen Wurzeralm zu wandern. Bereits am Brenner stellt sich die Entscheidung als richtig heraus, südlich davon herrscht wunderbares Herbstwetter! In Gasse parken wir beim Parkplatz vom Hotel Taljörgele. Es ist auch möglich weiter oben am Berg zu parken, aber das wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Den Schildern folgend maschieren wir zunächst einer Forststraße entlang und dann abkürzend einem Steig folgend hinauf zur Äusseren Wurzeralm. Von hier geht es kurz und flach weiter zur Inneren Wurzeralm und von dieser noch ca. 100Hm bergan zur Jogele Alm. Jetzt noch kurz über den Grat  hinaus zur "Spitze" mit Wetterkreuz und einem herrlichen Blick nach Sterzing und zum Becherhaus! Am Retourweg wandern wir an der bereits geschlossenen Inneren Wurzeralm vorbei hinab zur Äußeren Wurzeralm. Diese hat ganzjährig geöffnet und beschert uns damit einen stärkenden und schönen Abschluss für die heutige Wanderung. Die Hütte ist auch im Winter erreichbar und der Forstweg wird dann zur Rodelbahn, für uns also ein MUSS wiederzukommen und in Verbindung mit einer Schneeschuhwanderung auf den Mareiter Stein wieder einzukehren!

 

zum zweiten Mal sind wir auf der Karspitze - diesmal bei traumhaften Herbstwetter

 

27.09.2015 - Karspitze

 

Gestern sind wir vom warmen Apulien in das kalte Tirol zurückgeflogen und haben beim Anblick der traumhaften Bergkulisse der Alpen gleich Pläne für den heutigen Tag geschmiedet. Nachdem die Wettervorhersagen für Nordtirol sehr dürftig ausfielen, haben wir uns für die Südseite des Brenners entschieden - und wir haben die richtige Wahl getroffen wie es scheint. Während es in Nordtirol eher kalt und bewölkt geblieben ist, durften wir in der Nähe von Brixen Sonne tanken - so wie wir es von der letzten Woche in Apulien gewohnt waren. Unser Ziel die Karspitze kennen wir bereits von einer früheren Wanderung, damals allerdings in Schnee und Nebel - das war heute ganz anders. Wir starten beim kleinen Weiler Spiluck welcher von Vahrn aus über das Schalderertal erreichbar ist. Von hier führt ein Weg in angenehmer Steigung hinauf zur Zirmait Alm. Diese ist heute den letzten Tag geöffnet und wir freuen uns schon auf die Einkehr mit guter Südtiroler Kost nach dem Abstieg von der Karspitze. Vorher geht es aber noch weiter bergauf, teilweise steil bis zur Karspitze. Der Ausblick von dort oben ist genial - heute reicht er sogar bis zu den Stubaiern. Besonders aber freut uns der Tiefblick ins Flaggertal und der Blick auf die Flaggerschartenhütte - kaum ein anderer so weit entfernter Berg lässt einen Blick auf die kleine und versteckte Hütte zu. Trotz des schönen Wetters ist die Temperatur doch schon recht herbstlich, sodass wir bald wieder zur Zirmait Alm absteigen. Hier werden wir bestens bewirtet und so geht es gestärkt wieder retour zum Auto. Zurück über den Brenner wird das Wetter wieder "nordtirolerisch", so freuen wir uns also doppelt dass wir unseren Urlaub am heutigen Tag noch unter der Sonne verbringen durften.

 

weit im Norden Apuliens liegt das beeindruckende Castel del Monte

 

24-26.09.2015 - Apulien - im Landesinneren

 

Neben der herrlichen Küste hat Apulien aber auch im Landesinneren so einiges zu bieten und auch diese Sehenswürdigkeiten wollten wir uns in unserer Urlaubswoche nicht entgehen lassen. Die Bilder im Webalbum zeigen wirklich beiendruckende Dörfer und Plätze, wie Metapont (ein Dorf an der Grenze der Basilikata zu Apulien) - wo Pythagoras (a²+b²= c²) einen Teil seines Lebens verbracht und dort gestorben ist.Die Säulen des ehemaligen Hera Tempels stehen noch, einige restliche Steine der übrigen Siedlung ebenfalls. Aber nicht nur hier, auch Lecce, Matera, Alberobello, Masaffra, Martina Franca und Ostuni sind vergleichbar und ebenbürtig mit jeder Toskanischen Stadtschönheit! Rätselhaft und allein im Niemandsland findet man das Castel del Monte - das "Staufenburgerische Achteck" - von Friedrich dem II erbaut und bis heute sind viele Eigenheiten dieses beeindruckendem Bauwerk nicht geklärt. Auch zur Küste treibt es uns noch einmal - vorerst nur wegen des Namens der Stadt - Monopoli - wer von uns hat dieses Spiel nicht in seiner Jugend unzählige Male gespielt? Die Stadt hat aber neben ihrem "berühmten" Namen auch sonst viel schönes und interessantes zu bieten - es überwiegt aber in uns die Freude nicht nur Monopoli gespielt sondern auch dort gewesen zu sein :-). Wir haben von all den Schönheiten Apuliens noch lange nicht alles erkundet, was uns die Hoffnung und Freude übrig lässt bald wieder hierher zu kommen um auch den restlichen Teil dieser schönen Region zu erkunden- das Land und die Menschen sind typisch italienisch einfach einmalig! Am Schluß der Bilderreihe kommen dann aber auch wieder unsere schönen Berge ins Bild, am Flug über die Alpen nach Innsbruck wurden uns beeindruckende Tiefblicke geboten.

 

Sonnenaufgang in Apulien - nur am Becherhaus ist er vergleichbar schön

 

22-24.09.2015 - Apulien - Ostküste - Adria

 

Im zweiten Abschnitt unserer Reise wechselten wir vom Ionischen Meer zur Adriaküste und den dort befindlichen Städten und Dörfern. Von unserem Ausganspunkt dem Hotel Piccolo Mondo in Castro aus, welches aufgrund seiner Lage direkt an der Steilküste und unserem im Fels geschlagenen Zimmer ein Wahnsinn in punkto "Meerblick" geboten hat, erkunden wir die Gegend nach Norden hin bis unterhalb von Brindisi. Im Gegensatz zur Westküste finden wir hier hauptsächlich felsige Steilküsten, aber dazwischen verbergen sich doch auch immer wieder wunderbare Sandstrände welche es zu entdecken gilt! Wer einen reinen Badeurlaub sucht ist sicher mit der Westküste besser bedient, allerdings hat auch diese Seite ihren "Schwimmreiz", auch wenn sich das Meer mancherorts etwas rauher zeigt. Die Städtchen und Dörfer sind noch wenig touristisch "verdorben" und allesamt bieten einen wunderbaren historischen Kern, besonders angetan haben es uns dabei Otranto und Santa Cesarea Terme, sowie der "alte" Ortskern von Castro welche auf einem Hügel liegt und von dem man herrlich das Meer und das Hinterland überblicken kann!

verfallene Türme findet man an der gesamten, seit der Antike stark umkämpften, apulischen Küste

 

19-22.09.2015 - Apulien - Westküste und Süden - Ionisches Meer

 

Neben den Bergen lieben wir auch das Reisen va um dabei (uns) bisher verborgen gebliebene Gebiete zu entdecken. Schon lange hegte in uns der Wunsch einmal Apulien zu bereisen, allerdings war uns die Anreise dorthin bislang zu beschwerlich. Glücklicherweise hat Christopherus Reisen seit 2015 auch dieses touristisch noch eher bescheidene Stück Italien im Angebot und so nützen wir die Gunst der Stunde und fliegen bequem direkt von Innsbruck mit einem kleinen Umweg über Sardinien (Cagliari) nach Brindisi. Von dort geht es mit einem Mietwagen an die Westküste Apuliens - genauer nach Pulsano Marina, einem kleinen Küstenstädtchen südlich von Taranto (Tarent). Von hier aus erkunden wir in den ersten 3 Tagen unseres Urlaubs die Gegend - vor allem die Westküste. Um eine gewisse Chronologie beizubehalten haben wir die Fotoalben aber auf 3 Bereiche aufgeteilt: in Westküste und Süden (Ionisches Meer), Ostküste (Adria) und das Landesinnere. Die Bilder zeigen natürlich nur einen kleinen Auszug der Schönheit des Landes. Sie sollen einen Anreiz bilden für all jene die Lust auf Sonne, Wärme, gutes Essen, urtypisches Italien und ungemein freundliche Menschen haben. Sowohl kulturell als auch nur zum Entspannen an weitläufigen Stränden und Buchten bietet das Land einiges. Die Bilder zeigen die schöne Strandküste welche sich südlich von Tarent bis zum südlichsten Punkt Apuliens (S. Maria di Leuca) zieht, dazwischen trifft man immer wieder auf schöne Hafenstädte - allen voran Gallipoli. Tarent (Tarento) übrigens besitzt leider die unrühmliche Bezeichnung, schmutzigste Stadt Westeuropas. Bedauerlicherweise wurde die an sich schön gelegene Stadt zwischen zwei Binnenmeeren durch den dort ansässigen Marinestützpunkt und der aus den Boden gestampften Schwerindustrie schwer verschmutzt. Schade darum. Überhaupt ist die Müllproblematik, wie überall im Mezzogiorno (Süditalien) va in der Nähe von größeren Städten allgegenwärtig. Dennoch scheint sich allmählich im Denken der Bevölkerung und der Regierenden etwas zu bewegen. Auf großen Schildern wird an das Bewusstsein appelliert seinen Müll ordnungsgemäß zu entsorgen und wie es scheint klappt dies zum größten Teil nicht schlecht.

klein aber fein und nebenbei ein schöner "Gipfel" - das Hillary Kreuz

 

13.09.2015 - Hillary Kreuz

 

Leidvoll mussten wir heute feststellen dass nicht überall wo eine Wintertour hinführt auch gezwungenermaßen im Sommer ein Weg oder Steig vorhanden ist. Die Rede ist vom Hillary Kreuz am Kolsassberg oberhalb der Studlalm. Gerüchten zufolge soll der eigentlich namenlose Makierungspunkt deshalb zu seinem Holzkreuz mit berühmten Porträt gekommen sein, weil Tourengeher aus Kolsassberg auf den letzten Metern Sir Edmund Hillary bei der Erstbesteigung des Mount Everest zitiert haben: „We finally knocked the bastard off.“ Den Anstieg kannten wir von einer Schneeschuhtour bereits recht gut - nur dass es im Sommer keinerlei Steig dort hinauf gibt, war eine Überraschung. An der letzten Parkmöglichkeit in Kolsassberg starten wir Richtung Studlalm. In vielen Serpentinen führt der Forstweg hinauf zur Alm. Ab hier folgen wir dann der Beschilderung Wildofen - immerhin führt auch eine Skiroutenvariante über das Hillary Kreuz zum Wildofen. Bald aber beginnen wir am Weg zu zweifeln da er uns nicht hinauf zum Kreuz sondern Richtung Tagetlahnalm ins Nafing Tal führt. Für den Wildofen mag das ok sein, das Hillary Kreuz liegt aber direkt am Grat über uns. Nach einem zweimaligen hin- und her über die Forststraße nehmen wir den Skitourenanstieg in der Annahme, dass wir dort irgendwann auf ein Weglein treffen. Leider vergeblich. Es sind keine Anzeichen von einem Wanderweg zu erkennen und so geht es weglos durch die Almrosenstauden richtig anstrengend nach oben. Aber irgendwann sind wir am Ziel - natürlich allein - und können die Stille und die Ausblicke genießen. Der Retourweg stellt sich dann weniger schwierig dar als angenommen und so erreichen wir bald wieder die Studlalm. Von dort geht es wieder über viele Kurven retour zum Auto. Eigentlich vermeiden wir es nach Möglichkeit quer durch den Wald zu touren, weil dabei immer Unruhe in der Tierwelt erzeugt wird. Wir hoffen die Tiere verzeihen uns dieses heutige störende Eindringen in ihr Reich. Von dem abgesehen ist das Hillary Kreuz immer eine Wanderung wert, jedoch wohl eher im Winter mit Skiern oder Schneeschuhen - das haben wir heute gelernt!

davon hätte der Ötzi wohl niemals zu träumen gewagt - dass ihm über 5.000Jahre nach seinem Tod am Tisenjoch in ca. 3.200m Höhe ein Denkmal errichtet wird

 

12.09.2015 - Hauslabjoch

 

Vor fast genau 24Jahren wurde im hintersten Ötztal mit einem Fund nahe des Tisenjoch Tiroler Geschichte geschrieben. Ja genau - wir sprechen vom Fund des Ötzi. Nachdem sich der anfängliche Hype um den Mann im Eis in der Zwischenzeit gelegt haben dürfte, wollten wir heute entlang seiner Pfade wandern, aber natürlich auch um die traumhafte Berg- und Gletscherwelt hier erleben zu dürfen. Die Vorfreude war also groß, das Erlebnis noch viel, viel größer. Wer Zeit und Kondition für ca. 1.500Hm und 29km Wanderstrecke hat sollte diesen herrlichen Teil Tirols unbedingt einmal besuchen. Wir starten um 07:00Uhr vom Parkplatz in Vent. Der "lange" Weg zur Martin Busch Hütte ist fein flach und vergeht auch im Nu. Ab der Martin Busch Hütte wird es kurzzeitig sogar noch flacher, ehe wir vom "Normalweg" zur Similaunhütte rechts abzweigen, hinauf in ein Hochtal welches uns direkt zum Tisenjoch führt. Ab jetzt beeindruckt der mächtige Similaun im Osten, auch beim Weg zur Martin Busch Hütte war er schon sehr beeindruckend allerdings stiehlt ihm hier die Mutmalspitze eindeutig die Show. Je weiter wir hinauf wandern umso prächtiger wird der Ausblick Richtung Osten, alle namhaften und bekannten Ötztaler buhlen hier um die Gunst des Betrachters. Am Tisenjoch dann ein erster Blick Richtung Süden, leider nur kurz denn von dort ziehen laufend Nebelschwaden Richtung Norden. Die Fundstelle ist dann wenig beeindruckend, das war aber auch nicht zu erwarten und einen zweiten Ötzi haben wir auch nicht gefunden, mich ;-) ausgenommen. Beeindruckend ist aber die über uns thronende Fineilspitze - irgendwann werden wir sie auch von dieser Seite bezwingen, den westlichen Grad zum Gipfel haben wir im Winter mit Skiern bereits genießen dürfen. Wir wandern jetzt noch die wenigen Höhenmeter hinauf zum Hauslabjoch (Fineiljoch) - das können wir nur jedem empfehlen denn kaum am Joch angelangt breitet sich der (noch) mächtige Hochjochferner vor einem aus und im Hintergrund die restlichen Größen der Ötztaler - der Anblick ist atemberaubend schön. Eigentlich wollten wir weiter zum Hauslabkogel, der Grat wir uns nach kurzer Zeit dann aber doch zu schwierig und wir drehen um und wandern schließlich den schönen teilweise klettersteigähnlichen Verbindungskamm hinüber zur Similaunhütte. Die Hütte ist fein und wir werden auch bestens verköstigt, aber irgendwie herrscht hier ein Betrieb wie am Bahnhof, laufend kommen und gehen Wanderer, die einen am Weg über die Alpen, die anderen am Weg zum oder vom Similaun. Aber bald kommt wieder Stille auf denn wir sind bereits wieder am Rückweg hinunter zur Martin Busch Hütte. Nach all den Anstrengungen wird der lange Marsch von der Hütte nach Vent dann doch etwas anstrengend aber das Erlebte entschädigt wie üblich alles Leid. Unsere Heimat hat einfach so viele schöne Seiten und wer die Möglichkeit hat diese zu besuchen sollte davon Gebrauch machen denn im Anblick dieser Landschaften und Bergriesen lernt man sein Land noch mehr zu schätzen als man es wahrscheinlich ohnehin schon macht.

er braucht sich vor niemandem zu verstecken - der Hohe Dieb

 

06.09.2015 - Hoher Dieb

 

Heute haben wir uns vor dem schlechten Wetter wie ein Dieb davon geschlichen und sind über den Brenner ins Ultental gefahren. Unser Ziel - nomen est omen - der Hohe Dieb. Schon einmal durften wir auf diesem schönen Gipfel stehen. Mit unserem lieben Nachbarn Hannes waren wir damals von der Vinschgauer Seite aufgestiegen. Allerdings war die Sicht aufgrund des herrschenden Nebels miserabel und so blieb uns jeglicher Weitblicke verwehrt. Heute war das anders - in Südtirol herrscht prächtiges Herbstwetter, allein der Nordföhn trübt die Idylle und macht die Luft kalt. Von St. Walburg fahren wir direkt beim Stausee rechts hinauf zum Larcherberg bzw. zum Parkplatz beim Riemerbergl. Von dort führt ein gemütlicher Steig (alternativ auch die Forststraße) hinauf zur Riemerbergl Alm. Noch lassen wir diese urige Alm links liegen und wandern weiter über einen wunderbaren Steig hinauf zur Kofelraster Alm (2312m) und beim unteren der Kofelraster Seen (2405m) vorbei noch ca. 300Hm hinauf zum Kreuzgipfel des Hohen Diebs. Der Ausblick vom angezuckerten Gipfel ist herrlich, aber durch den Wind eiskalt und so machen wir uns bald auf den Weg zum höchsten Punkt (2.730m) - dem eigentlichen Gipfel des Hohen Diebs. Der Retourweg führt uns neuerlich über die Kofelraster Seen hinunter zur Riemerbergl Alm. Auf dieser wirklich gemütlichen und urigen Alm gibt es für uns noch eine Stärkung und wir sitzen lange gemütlich vor der Hütte in der fein wärmenden Sonne. Dann geht's dem Aufstiegsweg retour zum Auto. Wer eine ca. 2 Stunden Anfahrt nicht scheut hat mit dem Hohen Dieb einen prächtigen Gipfel als Ziel. Der Ausblick auf Hasenöhrl, die Ötztaler, die Texelgruppe, die Ortlergruppe (blieb heute unter einer Wolkendecke) und den Dolomiten ist einfach grandios. Heute waren die 2 Stunden für uns vertretbar, da im Gegensatz zu Nordtirol hier einfach ein Traumwetter herrschte.

Juwele existieren vor unsere Haustüre - man muss sie nur sehen wollen!

 

30.08.2015 - Hundstalsee

 

Das Wetter ist derzeit einfach ein Traum, und bevor wir uns mit unseren nördlichen Nachbarn ärgern indem wir im Stau Richtung Süden stecken, nur um etwas Sonne und kühles Nass zu erlangen, entscheiden wir uns für das natürlichste und naheliegendste Gewässer in Tirol - den Hundstalsee.

Zugegeben - der auf 2.277m Höhe gelegene See ist nicht für jedermann/frau zum schwimmen geeignet - aber Pfarrer Kneipp hätte die größte Freude mit jenen, die in rhythmischem Abständen im erfrischenden Seewasser ihre Runden ziehen. Der Aufstieg zum See beginnt bei der Inzinger Alm, bis hierhin kann man der neu angelegten Forststraße mit dem Auto fahren (der untere Teil ist noch ziemlich ruppig). Ab der Alm führt ein Weg in sanften Serpentinen hinauf zur ersten Hochebene von der aus es dann steiler in noch einer weiteren Stufe hinauf zum schönen Bergsee geht. Der See ist ein Traum, auch die darin schwimmenden Fische scheinen dieses Paradies sichtlich zu genießen. Das Wasser ist trotz der Höhe erträglich und das Schwimmen auf dieser Höhe und in diesem Wasser einfach unbeschreiblich schön! Zur Feier des Tages - genau heute vor 9 Jahren haben wir uns kennengelernt und es hat sofort "gefunkt" - haben wir ein Fläschchen Prosecco (Hugo) und ein Weizen mitgenommen und so wird beim "Badeausflug" entsprechend gefeiert. Übrigens ist nach den 9 Jahren der Funke nicht kleiner geworden - im Gegenteil!! Nach einigen Schwimmgängen und viel Sonne tanken machen wir uns auf den Rückweg, die Inzinger Alm lassen wir heute links liegen - der Trubel dort ist uns doch etwas zu viel.

im Barackenlager kamen 1944 mindestens 22 Menschen bei einem Lawinenunglück ums Leben

 

29.08.2015 - Alpeiner Scharte

 

Die schönen Tage scheinen nicht enden zu wollen (ist auch gut so - :-)). Nachdem gestern der Leistungstest mit der Hammerspitze erfolgreich verlaufen ist haben wir uns heute die Alpeiner Scharte vorgenommen (mit 1600Hm noch etwas mehr wie gestern.) Aber die Alpeiner Scharte ist eigentlich gar nicht so sehr der Grund unserer heutigen Tour auch wenn sich von dort prächtige Blicke auf die Hohen Zillertaler bieten. Unser eigentliches Ziel ist das kurz unterhalb der Scharte befindliche Molybdänwerk bzw. das was davon noch übrig ist. Das Werk wurde in den Kriegsjahren erbaut da das Deutsche Reich durch das Importembargo der Alliierten von vielen Rohstoffzulieferungen abgeschnitten war. Molybdän wird zur Veredelung von Stahl verwendet und ist deshalb im Rüstungsbau und auch im Flugzeugbau sehr gefragt. Gebaut wurde das Werk von Zwangsarbeitern, die Sinnlosigkeit wurde erst kurz vor Inbetriebnahme eingesehen und das Werk wurde so niemals wirklich in Betrieb genommen. Am 11. November 1944 ereignete sich beim Barackenlager kurz unterhalb des Stollenmundloches ein Lawinenunglück bei welchen mindestens 22 Menschen ums Leben kamen, 23 weiter schwer verletzt wurden. Eventuell war auch dies ein Grund dieses Unterfangen aufzugeben - unser Respekt gebührt jedenfalls jenen, die freiwillig oder unfreiwillig dieses Bauwerk geschaffen haben, allein

deshalb wäre es wert die Ruinen nicht gänzlich verfallen zu lassen. Soviel zu Historie und unseren Beweggründen - jetzt zur Tour. Vom Parkplatz der Geraer Hütte starten wir vorbei am Gasthaus Touristenrast bis zur neu erbauten Materialseilbahn der Geraer Hütte. Bis jetzt immer am Forstweg, wandern wir nun weiter auf einem Steig in unzähligen und nicht enden wollenden Serpentinen - dafür natürlich sehr flach und angenehm - hinauf zur Hütte. Nach einer Stärkung geht es gleich weiter hinauf zur Scharte und zum Bergwerk. Der Ausblick von der Scharte zu den Hohen Zillertalern ist grandios, das Bergwerk bzw. dessen Ruinen eher deprimierend, offensichtlich soll alles verfallen - so zumindest unser Eindruck. Trotzdem geht es gut gelaunt über den fein angelegten Weg retour zur Hütte und nach einer sehr guten Suppe wieder dem Aufstiegsweg hinunter ins Tal - diesmal ist der flache Weg sehr angenehm - unsere Knie werden es ihm danken. Neben den vielen interessanten Bergwerksruinen überrascht uns die Lage und Aussicht von der Geraer Hütte. Anstatt wie von uns vermutet in einem dunklen "Loch" zu stecken, bietet sie einen Wahnsinns Blick auf die Stubaier Berge, ganz vorne in der Reihe dabei der Habicht welcher von dieser Seite mächtig protzt, und so wie es heute aussieht scheint die Sonne auf der Hütte niemals untergehen zu wollen.

mit vielen netten Sprüchen auf den Steinen bleibt der steile Weg auf die Hammerspitze kurzweilig

 

28.08.2015 - Hammerspitze-Wasenwand-Foppmandl

 

Eine kurze Tour sollte das heute werden um auszutesten was nach meinem "Infekt" schon wieder alles möglich ist. Also haben wir uns das Padasterjochhaus und allenfalls den Padasterkogel vorgenommen. Am bereits fast vollen Parkplatz der Blaserhütte/Padasterjochhauses oberhalb von Trins starten wir um Punkt 10:00 Uhr und lassen es den Umständen entsprechend sehr gemütlich angehen. Wir wandern immer der Forststrasse entlang um sehr sanft "auf Touren" zu kommen. Unter normalen Umständen hätten wir wohl den den Herrensteig benutzt,  welcher die Forststraße immer wieder querend viel direkter aber dadurch auch steiler hinauf zum Padasterjochhaus führt. Beim Haus angekommen wird erstmal etwas getrunken und nachdem es durch den vorsichtigen Beginn physisch immer noch bestens aussieht und weil uns der steile Hang der Hammerwand gerade so schön anlächelt während wir in der Sonne sitzen, ist es bald beschlossene Sache - wir erklimmen noch die Hammerspitze und wenn wir schon einmal oben sind können wir auch gleich den "Grat" weiter zur Wasenwand und von dieser hinunter zum Foppmandl wandern. Also machen wir uns auf den Weg Richtung Hammerspitze. Dieser führt den extrem steilen Hang hinauf bis zur Scharte, allerdings so perfekt angelegt dass es schon fast zum Genusswandern wird. Ab der Hammerscharte sind es noch ein paar Minuten hinauf zum Gipfel der Hammerspitze. Das Kirchdach steht hier schon mehr als riesiger Dom vor einem als ein kleines Kirchlein - unglaublich mächtig präsentiert sich diese formschöne Felsformation vom Gipfel der Hammerspitze aus. Daneben ein weiterer Koloss - der Habicht - er stellt sich, das Pinistal abschließend protzig vor uns auf, mit seiner ca.1400m hohen Ostwand. Daneben sind noch die üblichen Bergkandidaten im Reigen mit dabei - sie alle aufzuzählen ist uns zu mühsam - geht rauf und schaut selbst - :-). Beim Auf- und Abstieg treffen wir glücklicherweise auch auf zwei junge - dort heimische - Steinböcke, es ist immer ein besonderes Ereigniss für uns diesen stolzen Tieren zu begegnen. Der "Grat" zur Wasenwand stellt sich als harmlos dar, wie auch der Weiterweg von dort zum Foppmandl (Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt). Wieder am Padasterjoch Haus stärken wir uns dann mit einer Suppe (der Speckknödel war ein Hammer - vielleicht hat der Gipfel davon seinen Namen - :-)). Ruhig geht es beim Haus zu, das hier ist offensichtlich keine von Gästen überlaufene AV Hütte, man merkt das in allen Belangen aber vor allem an den freundlichen Wirten und ihren MitarbeiterInnen. Gut gestärkt geht es wieder retour zum Auto - nach ca. 1400Hm und 21km immer noch mit viel Energie --> der Infekt ist offensichtlich überwunden!

Schafe am Stubaier Höhenweg bei ihrer (neben dem Essen) Lieblingsbeschäftigung-dem "Wanderer schauen"

 

23.08.2015 - Schwarzhorn

 

Wie gestern auch, wird das heute eine "Erstbesteigung". Die fehlende Besteigung dieses Gipfels ist für mich gebürtigen Grinzener schon etwas schändlich, aber egal. Wir fahren kurz vor 09:00Uhr mit vielen anderen hinein durch das Senderstal bis zum Parkplatz bei der Kemater Alm. Hier trennen sich dann unsere Wege, während alle anderen Wanderer als Ziel die Adolf Pichler Hütte ansteuern, wo heute ein Frühschoppen mit der Salinen Musik Hall stattfindet, wandern wir allein hinein in das schöne hintere Senderstal. Aufgrund der Massen welche hinauf zur Adolf Pichler Hütte strömen, dürfte die Veranstaltung ein voller Erfolg werden, was uns natürlich für Brigitte - der Pächterin der Adolf Pichler Hütte - sehr freut. Wir hingegen begehen stattdessen ein unglaublich ruhiges und schönes Tal, welches neben den Kalkkögeln ein zweiter Schatz von Grinzens ist. Bis auf viele Kühe und Schafe, die hier heroben ihren Sommer verbringen dürfen, treffen wir auf keine Menschenseele und wandern so, die Landschaft aufsaugend über den fein angelegten Steig hinauf zum Sendersjöchl. Hier dann ein anderes Bild - es sieht hier aus wie am Fernpass bei Hochbetrieb - die Höhenwanderer am Stubaier Höhenweg von der Starkenburger Hütte bis zur Franz Senn Hütte, kommen auch am Sendersjöchl vorbei - damit ist Schluss mit Stille. Aber nur kurz, denn wir folgen dem Höhenweg nur wenige Meter Richtung Westen bis uns ein Schild den Weiterweg zum Schwarzhorn weist. Steil geht es hinauf bis zur Marchsäule und von dieser über immer wieder leicht "ausgesetzte" kurze Grate mit anschließenden breiten Rücken hinauf zum Gipfel des Schwarzhorn. Der Weg ist mühsam, denn das Schutt- und Steingemisch mit immer wieder großen Felsbrocken ist nicht einfach zu begehen, konzentriertes Gehen ist angesagt. Bald aber erreichen wir den unscheinbaren Gipfel mit dem schönen alten Gipfelkreuz. Unscheinbar ist aber nur der Gipfel, der Ausblick auf die Hohen Stubaier, die Kalkkögel und der Tiefblick ins Oberbergtal, dem Fotschertal (besonders beeindruckend) und dem Senderstal ist einfach grandios. Bis ins Inntal und zum Karwendel reicht der Blick. Das Wetter ist heute schwer einzuschätzen deshalb verlassen wir sehr bald diesen schönen Ort und gehen den Aufsteigsweg retour. Gerne hätten wir eine Runde über das Seejöchl und die Adolf Pichler Hütte gemacht, allein deshalb weil 2015 das letzte Jahr für Brigitte als Pächterin auf der Hütte ist. Im nächsten Jahr kann man Sie auf der schweizer Bordier-Hütte nahe des Matterhorns wieder besuchen. Allerdings scheint sich ein Infekt bei mir bemerkbar zu machen und deshalb müssen wir auf diese schöne Aussicht leider verzichten.

 

Haidenspitze - ein schönes Kreuz schmückt diesen eher selten besuchten Gipfel

 

22.08.2015 - Haidenspitze

 

Die Haidenspitze hatten wir schon lange als Ziel auf unserer Tourenliste - heute sollte es endlich soweit sein.

Schon um 09:00 Uhr sind wir am Parkplatz in St. Sigmund, der ungewöhnlich leer ist. Wir wandern an der Gleirschalm vorbei in das wunderschöne Gleirschtal, der Forststraße entlang hinauf zur Neuen Pforzheimerhütte. Diese lassen wir links liegen und marschieren gleich weiter, dem Wegweiser "Haidenspitze" folgend. Es geht kurz steil bergauf (ca. 100Hm), dann wird es flach bzw. führt der Weg in sanftem Abstieg unter einem kleinen Felsabbruch vorbei hinein in die Rotgrube um von dort in mehreren steilen Aufschwüngen zum "Ostgrat" der Haidenspitze zu leiten. Der Gipfelanstieg selbst ist über den vielen Schotter und die großen Steine etwas mühsam aber relativ kurz. Oben am Gipfel beeindruckt das schöne Gipfelkreuz sowie der herrliche Rundblick auf die schönen Stubaier. Auch der Tiefblick ins Gleirschtal und ins Kraspestal bzw. auf den Kraspessee. Wir sind allein hier heroben und genießen die Stille und den Ausblick ausgiebig. Beim "Studium" des Gipfelbuchs erfahren wir auch wieso wir hier alleine sind - das Buch ist seid 2004 hier heroben - der Gipfel dürfte also eher selten bestiegen werden (im Gegensatz zu Samerschlag, Zwieselsbacher Rosskogel ..., wo auch heute viel los war). Uns soll's recht sein und wir verlassen den Gipfel erst als ein junges Tiroler Pärchen am Gipfel eintrifft, denn wir wollen ihnen schließlich auch den Genuss der Stille am Gipfel ermöglichen. Der Abstieg wir durch die Einkehr auf der Neuen Pforzheimerhütte zum Genuss, bei der immer freundlichen Wirtin Ingrid und ihrem Team ist es jedesmal fein sich verwöhnen zu lassen. So lässt sich der lange Rückweg nach St. Sigmund ohne Probleme bewerkstelligen. Die Tour ist mit ca 21km und 1480Hm nicht ganz ohne, aber unter Einplanung einer Rast bei der Neuen Pforzheimer Hütte halb so schlimm. Man kann den Forstweg auch mit dem Rad bezwingen um sich den Rückweg zu verkürzen, allerdings ist die Auffahrt bis zur Materialseilbahn der Neuen Pforzheimerhütte aufgrund der Straßenverhältnisse ziemlich mühsam und bleibt so wohl eher konditionell guten Radlern vorbehalten - oder solchen mit einem E-Bike - :-).

 

meine Mama ist nicht zu Hause und ich darf mit Fremden nicht spielen!!

 

15.08.2015 - Narrenkopf

 

Keine Angst - es folgt keine Beschreibung über Andis Kopf - auch wenn der Name der Überschrift dies vermuten lässt - :-). Eine solche Beschreibung würde auch den Rahmen dieser Seite sprengen.

Nein - der Narrenkopf ist ein schöner Gipfel mit Doppelkreuz oberhalb der Pfaffenhofener Alm und bei diesen ungewissen Wetterverhältnissen für uns heute ein optimales Ziel. Der Start erfolgt bei der Alm selbst - bis hierher kann man über eine lange und ruppige Schotterstrasse mit dem Auto fahren (Gebühr: € 2,20 zu bezahlen direkt auf der Alm). Schon bald geht es steil nach oben und so gestaltet sich auch der weitere Anstieg bis zum Kreuz. Immer wieder trüben vorbeiziehende Nebelfelder die Sicht, dennoch ist das Wetter besser als erwartet. Am Gipfel erhalten wir noch kurz einen schönen Aus- und Tiefblick, ehe wir wieder vollkommen vom Nebel eingehüllt werden und es leicht zu regnen beginnt. So machen wir uns gleich auf den Rückweg. Die angedachte Runde über die Peter Anich Hütte lassen wir bei den nassen und nebeligen Verhältnissen ebenfalls fallen. Kurz unterhalb des Gipfels haben wir dann eine schöne Begegnung mit einem mutigen kleinen Murmele und dessen Mama. Wenn nicht schon vorher, dann ist diese Tour mit dieser Begegnung zu einem superschönen Erlebnis geworden. Nach einer feinen Einkehr auf der Pfaffenhofener Alm wollen wir kurz unterhalb noch nach Pilzen suchen. Nach anfänglichem Frust und kurz vor dem Abbruch haben wir auch hier Glück und entdecken ein Steinpilzfeld,  das wieder für einige köstliche Momente reichen wird! Trotz der schlechten Vorhersagen für den heutigen Tag, war es eine schöne und gelungene Wanderung in ein Gebiet, welches wir bei stabilerem Wetter sicher bald wieder besuchen werden.

 

Basslerjoch (Basslerin) - unbedeutend mag der Gipfel sein - aber wo findet man einen schöneren Ausblick?

 

09.08.2015 - Basslerjoch

 

Schon einmal haben wir versucht die Basslerin (Basslerjoch) zu erreichen. Damals allerdings von Falbeson aus und leider ohne Erfolg - am Schrimmennieder war aufgrund einer Schneewechte Schluss für unser Vorhaben. Heute war es somit der zweite Anlauf und dieses Mal sollte er gelingen. Um 07:00Uhr sind wir bereit in Oberiss und machen uns auf den Weg zur Franz Senn Hütte. Dort angekommen, wird ausgiebig gefrühstückt. Wir haben bei einer so großen Hütte (ca. 170 Gäste haben Platz) immer unsere Bedenken, aber eines muss hier erwähnt werden, trotz der derzeitigen Vollbelegung wird man extrem freundlich und zuvorkommend behandelt und versorgt. An dieser Stelle, ein großes Kompliment an die Familie Fankhauser und deren Team. Gestärkt machen wir uns auf den Weg (Nr. 133) Richtung Schrimmennieder. Der Weg ist ein Teil des Stubaier Höhenwegs und deshalb erkennen wir bald, dass wir hier nicht alleine sein werden!

Es ist in der Hochsaison nicht wirklich ein Gebiet für uns, denn wir suchen in den Bergen Einsamkeit und Ruhe und diese ist dzt hier nicht zu finden. Wir fügen uns aber unserem Schicksal und wandern dem schönen Weg entlang hinauf zum Schrimmennieder. Angenehm terrassiert und offensichtlich für die Weitwanderer angelegt, geht es gemächlich in extrem weiten Serpentinen aufwärts, damit werden die letzten 150Hm vom Schrimmennieder auf das Basslerjoch bewältigt. Dort oben ist dann jegliches "Nebengeräusch" vergessen, weil die Aussicht auf die umliegenden Berge mehr als beeindruckt. Der Gipfelausspruch des Tages gebührt jedoch einem anwesenden nördlichen Nachbarn mit seinem Kommentar, dass die Aussicht von hier heroben einfach grandios wäre, es nur schade sei, dass es sich um einen so unbedeutenden Gipfel handle. Was soll man dazu noch sagen!? Wir jedenfalls genießen die fantastische Aussicht, machen uns aber bald wieder auf die Socken, denn der Andrang am Gipfel wird im Minutentakt größer. Kurzfristig entscheiden wir uns zum Abstieg über die Neue Regensburger Hütte, wo wir zu Mittag essen, und von dort weiter über die schöne Falbesoner Ochsenalm nach Falbeson (Waldcafè) absteigen. Dort nehmen wir den Bus nach Milders und fahren anschließend mit dem Hüttentaxi des Almhof (regelmäßiger Shuttledienst!) nach Oberiss retour.

 

Fazit der Tour: Eine Tour, wie sie schöner nicht sein könnte! Gerade bei der derzeitigen Hitzeperiode ist der Aufstieg ideal, da er fast komplett im Schatten liegt, zudem sind die Gegend und Ausblicke grandios. Eine herrliche Rundtour mit vielen Möglichkeiten zB auch den Abstieg über die Milderaunalm oder Brandstattalm. Es empfiehlt sich das Auto gleich in Milders zu parken und in der Früh schon mit dem Hüttentaxi zur Oberissalm zu fahren. ABER wer Einsamkeit und Ruhe in den Bergen sucht, darf diesen Weg, so wie wahrscheinlich den gesamten restlichen Teil des Stubaier Höhenwegs, nicht in der Hauptwandersaison begehen, außer man möchte einmal live bei einer Völkerwanderung dabei sein. Wir haben das Glück uns danach richten zu können und werden dies in Zukunft bei solchen Höhenwegen berücksichtigen und der "Rush Hour" ausweichen.

 

wir lassen uns weder von Karotten-, Backerbsen- noch Nebelsuppen abschrecken - Gipfelfoto vom Hohen Burgstall

 

02.08.2015 - Hoher Burgstall

 

Letztes Jahr im Herbst durften wir mit Bettina, William und Wolfgang eine schöne Tour auf den Finstertaler Schartenkopf unternehmen. Auch heuer haben wir das Glück mit den Dreien eine Tour zu machen - diesmal leider bei sehr ungewissen Wetteraussichten. Wir entscheiden uns für die Schlick bzw. genauer für den Hohen Burgstall, denn von diesem Gipfel hat man eine perfekte Sicht auf Habicht, Freiger, Zuckerhütl, sämtliche restlichen Stubaier und die Kalkkögel - wenn nur nicht der Nebel gewesen wäre! Voller Zuversicht starten wir von der Talstation der Kreujochbahn hinauf zum nebelverhangenen Kreuzjoch. Punktgenau und wie vereinbart treffen wir um 11 Uhr an der Bergstation auf Bettina, William und Wolfgang. Von hier wandern wir über das Sennjoch zum Niederen Burgstall und weiter hinauf zum Hohen Burgstall. Trotz der wenigen Tief- und Ausblicke (eh wissen "Nebelsuppe") bleibt die Wanderung ein Genuss -  kein Wunder bei so netter Begleitung! Selbst am Gipfel des Hohen Burgstall zeigt sich die Sonne nur kurz und von den "Großen Stubaiern" ist gar nichts zu sehen. Nach einer Schonfrist für das Wetter - auch diesem muss man Zeit für Korrekturen lassen :-) - verlassen wir den Gipfel und wandern hinunter zur Starkenburger Hütte. Nach einer Stärkung geht es  hinunter zur Kaserstatt Alm und von dort über einen ungemein schönen Weg/Steig zur Mittelstation Froneben und dann weiter mit der Bahn nach Fulpmes. Trotz der widrigen Wetterverhältnisse war es eine feine und  schöne Wanderung, bedingt durch das positiv gestimmte Grüppchen. Da macht jeder Schritt doppelt Spaß! Wir freuen uns schon auf die nächste gemeinsame Tour! Vielen Dank an Bettina, William und Wolfgang für dieses nette Erlebnis!

sicher eins der meist fotografierten Objekte am Schönangerl - der markante Baum am Kamm zum Grieskogel

 

18.07.2015 - Grieskogel

 

Schon lange wollten wir diesen Weg, der von Tanneben aus hinauf zu Salfeins (Schönangerl) führen soll, erkunden. Obwohl in Grinzens geboren und lange Zeit dort gewohnt und schon unzählige Male die Figl und Salfeins oder den Grieskogel besucht, blieb uns der Aufstieg von der Fotschertal Seite aus bisher verborgen bzw. unbekannt - also auf nach Tanneben. Da im Ort kaum Platz zum Parken ist stellen wir unser Auto etwas unterhalb Richtung Fotscher Eisbrücke ab und gehen die Strecke retour hinauf. Wieder in Tanneben folgen wir am Wendeplatz der Beschilderung "Schönangerl". Der Weg führt kurz steil durch eine Wiese hinauf zur Forststraße und von dort weiter über diese oder alternativ über den schönen Sommerweg hinauf zur Schmalzgrube. Bei den verfallenen Almhütten der Schmalzgrube führt uns der Weg noch eine Forststraße querend steil bergan, ehe er dann sehr lange flach Richtung Norden zum Schönangerl führt. Von dort geht es dem schönen Grat entlang wieder Richtung Süden zum Gipfel des Grieskogels. Der Ausblick ins Inntal und auf die Kalkkögel ist traumhaft schön - nicht umsonst kommen viele Werbebilder Tirols nicht ohne das bekannte Motiv vom Schönangerlsee mit den Kalkkögeln im Hintergrund aus. Nach einer feinen Rast gehen wir noch kurz weiter Richtung Süden und schon bald führt der Weg hinunter ins Fotschertal/Furggesalm. Über diesen unerwartet gut markierten Weg kommen wir so über viele wunderschöne Almwiesen und vorbei an so einigen versteckten Hütten wieder zur Schmalzgrube. Hier schließt sich der Kreis und wir folgen dem Aufstiegsweg zurück nach Tanneben. Endlich haben wir auch diesen weißen Fleck für uns erschlossen und sind beeindruckt wie sehr man glaubt eine Gegend zu kennen um dann doch völlig Neues zu entdecken. Infos zur Tour: Länge ca. 15km, und dabei über 1000Hm zu bewältigen. Wer mehr Zeit hat kann die Runde verlängern und am schönen Kamm entlang weiter Richtung Süden - über Breitschwemmkogel, Angerbergkopf und Schaflegerkogel bis zur Potsdamer Hütte marschieren und von dort über die Furggesalm und die Schmalzgrube retour! ->  http://www.bergsteigerdoerfer.at/1265-0-Kammwanderung-im-Fotschertal.html

eindeutig das Highlight der heutigen Wanderung - auch wenn die beiden Gipfel sehr empfehlenswert sind

 

11.07.2015 - Garklerin - Pflerscher Pinggl

 

Bini hat sich am Wochenende eine Hochtour auf die Vernagtspitze vorgenommen, also muss ich mir alleine ein Ziel suchen. Wie üblich :-),  wähle ich dafür entweder das Morgenköpfl oder das Gschnitztal/Sandestal für eine Wandertour aus. Heute geht es vom Parkplatz in Feuerstein über den steilen Steig hinauf zur Garklerin - der Weg ist ziemlich rutschig und steil - beim Aufstieg kein Problem - absteigen ist hier eher nicht ratsam! Durch die Steilheit gewinnt man jedoch sehr schnell an Höhe und so ist man in kurzer Zeit und immer im Schatten auf der Scharte die den Übergang ins Sandestal bildet. Von dort geht es über einen perfekt präparierten Steig unschwierig hinauf zum Gipfel der Garklerin. Den Habicht wird man wohl von keinem anderen Gipfel so perfekt im Bild haben wie von hier - auch die südlichen Stubaier stehen aufgereiht vor mir. Alles beherrschend sind aber die beiden Tribulaune im Süden - der Gschnitzer ebenso wie der Pflerscher, und daneben das nicht weniger eindrucksvolle Goldkappl. Nach dem Aufsaugen dieser Anblicke mache ich mich auf zum Sandesjoch - über einen flachen Weg von der Garklerin bzw. der Scharte darunter und am Ende steil hinauf zum Joch und damit zur Grenze zwischen Österreich und Italien. Vom Joch führt der weitere Weg zum Pflerscher Pinggl unmarkiert über den Grat nach Westen (teilweise etwas ausgesetzt - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich). Vom Pinggl kann man zusätzlich noch perfekt die Dolomiten  überblicken und der Anblick der Tribulaune ist von dieser Seite aus ebenfalls unbeschreiblich. Weit unter mir entdecke ich auch die erhofften Steinböcke, welche hier heimisch sind. Also nichts wie auf und hinunter zu den stolzen Tieren. Dort angekommen läuft alles ruhig, still und gelassen ab. Keinerlei Hektik wegen eines Menschen, sie schauen mich zwar verächtlich aber nicht ängstlich oder aggressiv an und ignorieren mich bald schon wieder vollkommen. So genieße auch ich das Verweilen in Stille unter diesen herrlichen Geschöpfen bis der Durst mich weiter treibt. Am Gschnitzer Tribulaun Haus herrscht Gott sei Dank nicht der erwartete Trubel bei diesem Prachtwetter - im Gegenteil - es ist fein ruhig und so sitze ich unter lauter Einheimischen gemütlich unter dem Sonnenschirm und werde vom Wirt mit Bier und Kaffee versorgt (eventuell ist die Hütte ein Geheimtipp für all jene die statt überfüllten Häusern die Ruhe und Einsamkeit in den Bergen suchen). Über den schön angelegten Steig geht es hinunter ins Tal - den Abschluss bildet der Wasserfall des Sandesbach in Feuerstein. Eine schöne Rundwanderung - mit ca, 1700Hm nicht ganz zu unterschätzen - aber die Begegnung mit den Steinböcken lässt auch hier jegliche Anstrengung vergessen!

verstecken kann sich das Becherhaus bei dieser exponierten Lage wohl kaum - muss es sich aber auch nicht!

 

06.07.2015 - Becherhaus -Maiern/Ridnaun

 

Nach einer gemütlichen und extrem milden Nacht in unserem feinen Zimmer am Becherhaus kann ich es kaum erwarten bis die Sonne aufgeht und den Tag mit einem grandiosen Schauspiel zum Leben erweckt. Also, stehe ich bereits um kurz vor 05:00Uhr am Zimmerfenster und warte (ja - ihr lest schon richtig - am Becherhaus kann man vom Zimmer aus die genialsten Sonnenaufgänge erleben - man muss dazu nicht einmal das Haus verlassen). Leider haben die nächtlichen Gewitter in Nordtirol viele Wolken hinterlassen und deren Reste ziehen jetzt genau vor die Sonne vorbei, sodass der heurige Sonnenaufgang mit dem vom letzten Jahr nicht mithalten kann. Nach dem Frühstück beobachten wir das Wetter und laut den Vorhersagen sollen bald Gewitter aufkommen, also machen wir uns schon bald auf die Socken. Mit der Gewissheit, dass der lange Weg nach Ridnaun im Notfall immer die Möglichkeit von Schutz bei einer der dazwischenliegenden Hütte bieten würde. Nach ca. 1 Stunde wandern hat sich das Wetter dann dem Wetterbericht zum Trotz für strahlend blau entschieden und so können wir auch diese Wanderung entspannt genießen und müssen nicht vor einem Unwetter davon bzw. hinunterlaufen. Es ist schön wie man von der kargen hochalpinen Welt langsam in die unterschiedlichen Zonen eintaucht - die Flora und Fauna beginnt immer mehr zu leben je weiter man sich dem Tal nähert. In Maiern werden wir von unserem Freund Erich erwartet - er fährt uns dankenswerter Weise nach Nordtirol - nach ca. 5Std. Wanderung können wir uns so die weiteren Strapazen um nach Sterzing bzw. Innsbruck zu kommen ersparen. Somit endet eine grenzüberschreitende Traumwanderung der drei "Musketiere" aus Europa - wie kann man Einheit besser zeigen als dass eine Südtiroler (italienische Staatsbürgerin), ein österreichischer Franzose und ein Tiroler Österreicher gemeinsam über Grenzen gehen! Von hier aus vielen Dank an alle Beteiligten und schöne Grüße an Erich und das Becherhausteam - wir kommen wieder sobald es die Zeit und das Wetter zulässt!

 

chillen auf 3.200m - nur das Becherhaus kann so etwas bieten

 

05.07.2015 - Becherhaus über den Wilden Freiger

 

Auch 2015 sind wir wieder am Becherhaus - bereits zum dritten Mal! Langweilig werden jetzt viele von Euch denken - aber Langeweile sieht anders aus! Im Jahr 2011 wurden wir hier heroben von Nebel, Kälte und Sturm empfangen, letztes Jahr dann ein völlig anderes Bild, strahlender Sonnenschein, trotzdem ziemlich kühl und ein herrlicher, wenn nicht atemberaubender Sonnenaufgang und heuer? Diesmal beschert uns das Becherhaus alles was man sich nur wünschen kann - von einem herrlichen Wetter angefangen gibt es selbst hier in ca. 3.200m Höhe feine Temperaturen und keinen Hauch von Wind. Aber bei allen drei Besuchen hier heroben ist eines immer gleich geblieben, die unglaublich nette und freundliche Begrüßung und Umsorgung vom Hüttenwirt Erich und seinem ganzen Team. Und noch etwas macht diesen Aufstieg für uns so besonders, Andrè ist diesmal wieder mit von der Partie. Er hat zusammen mit Erich vor langer Zeit und für beide erstmals die Bewirtschafung der Hütte übernommen. Unser lieber Freund ist heute bereits um 24:00Uhr im Burgenland gen Innsbruck gestartet damit er pünktlich um 06:00Uhr mit uns vom Parkplatz zur Nürnberger Hütte den Weg Richtung Wilder Freiger beschreiten kann. Eine Wahnsinnsaktion und -Leistung und von unserer Seite nochmals vielen Dank Andrè, dass Du diese Mühen auf Dich genommen hast - es war wunderbar! Wir starten also zu dritt vom Parkplatz über die Bsuchalm hinauf zur Nürnberger Hütte wo wir zum Frühstück einkehren. Bald wandern wir weiter - immer den Wegweisern folgend Richtung Freiger - teilweise über wunderbare Grate auf einem schönen Steig, welcher sich vorbei am Gamsspitzl hinauf zum Signalkopf streckt. Etwas weiter oben sind dann immer wieder Schneefelder zu queren bzw. der Rand des Gletschers. Bei den heutigen Temperaturen ist der Schnee bereits derart weich, dass wir die Steigeisen getrost im Rucksack belassen können. Am verfallenen Zollhäusl unterhalb des Signalkopfes machen wir noch eine kurze Rast, ehe es dann nach ca. 2.100Hm mit schwerem Gepäck und ziemlich erschöpft aber überglücklich auf den Gipfel des Wilden Freiger geht. Und schon kurz vorher werden wir für sämtliche Anstrengungen entschädigt, denn der Blick hinunter zum Becherhaus ist jedes Mal aufs Neue überwältigend. Irgendwie wirkt es schlichtweg surreal wie dieses stattliche Gebäude dort oben am Gipfel des Becher thront. Nach einer langen und genussvollen Pause am Freiger machen wir uns auf den Weg hinunter zum Becherhaus - über schöne Blockkletterei führt uns der Weg am Grat entlang hinunter und zum Schluss über eine feine Steintreppe hinauf zum Haus. Die Temperaturen sind heute so ungewöhnlich fein für eine Höhe von 3.200m, dass wir über 2 Stunden auf der Terrasse den unbeschreiblichen Ausblick geniessen. Nach einem perfekten Abendessen und netter "Plauderei" mit freundlichen Menschen dürfen wir in unserem kleinen Zimmerchen den Tag mit einem erholsamen Schlaf beenden - sicher eines der höchsten und schönsten Schlafzimmer der Alpen!

Traumwetter am eindrucksvollen Tagewaldhorn

 

28.06.2015 - Flaggerschartenhütte und Umgebung - Tag 2

 

Nach einer erholsamen Nacht und einem perfekten Frühstück verlassen wir unser schönes Domizil mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Weinend weil schöne Momente so schnell vergehen und lachend weil wir wissen, dass wir jederzeit wieder hier herkommen können - von Innsbruck ist es ja nicht weit! Weil unsere 2 Tageswanderung auch eine Rundwanderung werden sollte, führt uns der Weg hinauf zum schönen Tagewaldhorn - einem markanten Gipfel im Nordosten der Flaggerscharten Hütte - von hier sieht er fast unbezwingbar aus, ein steiler Spitz ähnlich dem Sarner Weißhorn. Der Aufstieg entpuppt sich allerdings als relativ einfach und oben am Gipfel bzw. etwas weiter am Grat bekommt man einen letzten aber schönen Tiefblick auf die Flaggerschartenhütte. Vom Gipfel führt ein steiler und teilweise rutschiger Blockgratsteig hinunter zur Traminscharte. Ein dzt noch vorhandenes Schneefeld im oberen Bereich erschwert momentan die Begehung. Wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist, sollte lieber auf diesen Weg verzichten und wieder retour Richtung Flaggerschartenhütte wandern. Hier kann man kurz vor der Hütte über der Hörtlaner Scharte unschwierig ab- und zur Traminscharte aufsteigen. Wir haben mit der Gratbegehung den direkten Weg hinunter zur Traminscharte genommen und sind weiter zur verfallenen Sulzenalm abgestiegen. Bei dieser (ca. 1960m) zweigt der 14er Weg ab, der unterhalb des Schönjoch (2333m)  Richtung Puntleider See führt. Es gibt keine Beschilderung, also muss man sich an den Wegmarkierungen und Nummern orientieren. Nach 200Hm Anstieg führt der Weg prächtig dem Kamm entlang hinaus bis man oberhalb des eindrucksvollen Puntleider See steht. Der Abstieg zum See ist steil aber kurz und die See Alm von dort nicht mehr weit. Hier können wir uns stärken ehe es hinunter nach Grasstein geht. Der ca. 3km Rückweg nach Mittewald über den Radweg bleibt uns erspart - wir werden von einem freundlichen Wanderpaar aus dem Passeier Tal bis zum Auto mitgenommen - Vielen Dank nochmals!

 

Fazit der 2 Tage: Traumhafte Landschaften in allen Facetten, wunderschöne urige Schutzhütte mit einer tollen ambitionierten Hüttenwirtin und dadurch trotz aller Anstrengungen einfach Erholung pur!!

 

Hier noch Daten zur Runde die eventuell von Interesse sind:

 

1. Mittewald - Flaggerschartenhütte: ca. 14km / ca. 1700Hm

2. Flaggerschartenhütte - Grasstein: ca. 15km / ca. 600Hm (plus 3km von Grasstein nach Mittewald)

fernab vom Trubel und Massenansturm - mit viel bewegter Geschichte und einer hochmotivierten Hüttenwirtin kann sie zuversichtlich in die Zukunft blicken - die Flaggerschartenhütte

 

27.06.2015 - Flaggerschartenhütte und Umgebung - Tag 1

 

Eines vorab: Auch wenn wir an beiden Tagen 3 Gipfel erklommen, einige Scharten überschritten und mehrere Täler durchwandert haben - das Ziel dieser 2 Tageswanderung galt einzig und allein der Flaggerschartenhütte und deren Wirtin Lisl - wir wollten sehen wie es der "frischgebackenen" Hüttenwirtin in den ersten Tagen ihrer neuen "Bestimmung" so geht. Unser Resümee: es geht Ihr dort oben bestens und die Hütte ist mit ihr und ihrem fleißigen Team auf dem besten Weg, trotz der Abgeschiedenheit, ein wunderbares Ziel für Wanderer in den Sarner Alpen zu werden. Die Hütte ist von vielen Seiten und Wegen erreichbar, im Westen aus dem Sarntal von Durnholz aus, im Norden vom Penser Joch, von Süden über das Latzfonser Kreuz oder aus dem Schalderer Tal und von Osten über mehrere Wege und Steige von Grasstein und Mittewald aus. Alle diese Wege haben jedoch einen kleinen Haken - sie sind lang - ungemein lang. Der kürzeste von Durnholz aus wird schon mit ca 3Std. angeschrieben, alle restlichen sind um einiges länger und beschwerlicher. Aber das Ziel - die Hütte - ist die Anstrengungen auf jeden Fall wert und wer dort oben übernachtet, kann die Abgeschiedenheit und Stille der Umgebung so richtig aufsaugen. Beginn unseres Abenteuer ist um 6:15Uhr in Mittewald einem kleinen Ort zwischen Sterzing und Brixen gleich nach der Sachsenklemme. Von hier wandern wir hinein ins Flaggertal, einem Tal das von der Wandergemeinde sehr unterschiedlich beurteilt wird. Die einen finden es schrecklich, nicht enden wollend und öde, die anderen - zu denen wir inzwischen gehören – beginnen es mindestens ab der Unteren Flagger Alm zu lieben. Bis zur Alm führt ein Forstweg hinauf durch ein schmales und unwirtliches Gebiet. Nach dem Talschluss mit herrlichem Wasserfall, dessen Krone seitlich erklommen wird, öffnet sich das Almgebiet der Flaggermöser mit sanftem Grün, kleinen Wasserfällen und meanderförmigen Bächlein. Spätestens hier beginnt eine Erlebniswanderung durch ein unglaublich schönes und einsames Gebiet. Wir können uns die Abneigung gegen das Tal nur durch dessen Länge erklären. Es vergehen viele Schritte bis wir endlich einen ersten Blick auf die noch weit über uns liegende Flaggerschartenhütte erhaschen und trotzdem blieb die Wanderung bis hierher kurzweilig – zu viel an Schönheiten der Natur vertreiben die Gedanken an die Anstrengung des Aufstiegs. So erreichen wir trotz schwerem Gepäck noch ziemlich fit bereits um 10:00Uhr die Hütte auf der wir gleich herzlich empfangen und versorgt werden. Nach einer kurzen Stärkung und einer Wetterbeurteilung entscheiden wir uns gleich noch die Jakobspitze zu erklimmen - die angesagten Gewitter scheinen noch auf sich warten zu lassen. Der Weg von der Hütte zur Jakobspitze ist problemlos und der Gipfel in ca. 40min erreicht. Kaum am Gipfel öffnet sich die Wolkendecke und es wird mit dem Sonnenschein fein warm - der Ausblick in alle Richtungen und hinunter zur Hütte ist grandios. Nach einer feinen Rast wandern wir wieder retour zur Hütte und stärken uns dort mit einer guten Suppe. Nachdem erst der Nachmittag angebrochen ist erkunden wir die nähere Umgebung und gelangen so auf die Hörtlaner Scharte - dem Übergang zum Penser Joch bzw. nach Asten und ua auch Teil der Hufeisentour. Hier bzw. schon vorher hat uns ein Gipfelkreuz westlich der Scharte zugeblinzelt - das Gipfelkreuz der Hörtlaner Spitze. Nachdem offensichtlich kein markierter Weg dort hinauf führt, erklimmen wir auf direktem Weg den schönen Gipfel und genießen auch dort wieder die angenehmen Sonnenstrahlen. Zurück in der Hütte wird es dann ein feiner und lustiger Abend dank Lisl und Ihren beiden Mitarbeiterinnen sowie Hubert welcher später auch noch zur Runde hinzukommt. Gut gestärkt und mit etwas zu viel Wein (aber der war einfach zu gut!!) halten wir schlussendlich die Hüttenruhe ein und genießen eine herrlich ruhige Nacht in unserer feinen Unterkunft - während es draußen in der Zwischenzeit zu regnen begonnen hat - das verstärkt das Gefühl der Geborgenheit und es dauert ca. 10Sek bis wir einschlafen!